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Provinz KwaZulu-Natal

Nach der Küste zog es uns in die Drakensberge, um ein paar Tage zu wandern und das Bergpanorama zu geniessen. Wir haben auf einem Campingplatz im Royal Natal Nationalpark übernachtet und uns am nächsten Morgen früh aufgemacht, um zu einem Wasserfall zu wandern. Nachdem wir etwa eine Stunde unterwegs waren, war der Weg jedoch mit einem Plastikband abgesperrt und wir entschieden uns, umzukehren und zurück zum Campingplatz zu gehen. Wie sich erwies, war das die richtige Entscheidung: Zwei andere Wanderer, die wir kurz darauf trafen, erzählten uns, dass heute in dem Gebiet Brandrodungen vorgenommen würden. Tatsächlich sahen wir bereits einige Stunden später die ersten Flammen in den Hügeln brennen, dort wo unser Wanderweg durchgeführt hätte. Es gab keine offiziellen Informationen zu dem Brand und das Parkpersonal war auch nirgendwo zu sehen, als das Feuer langsam auf den Campingplatz zu kam. Die Nacht brach herein und viele Leute (darunter auch wir) sahen gebannt und leicht beunruhigt zu, wie sich die Flammen näherten... Um 22 Uhr erreichte das Feuer einen kleinen Bachlauf etwa 30 Meter vom Campingplatz entfernt und kam langsam zum Stillstand. Erst da tauchten einige Feuerwehrmänner auf und meinten, es bestünde kein Grund zur Sorge, das Feuer werde schon nicht über das Wasser kommen. Damit sollten sie Recht behalten. Am nächsten Morgen waren die Auswirkungen der Brandrodung deutlich zu erkennen: Die ganze Umgebung war verkohlt und an eine weitere Wanderung war hier nicht zu denken. Wir fuhren daher noch am selben Tag in einen anderen Teil der Drakensberge, wo wir auf einem schönen Campingplatz mit Bergsicht ohne weitere Zwischenfälle wandern konnten.

Danach ging es weiter Richtung Osten zum iSimangaliso Wetland Park, mit dem Indischen Ozean auf der einen und langen Salzwasserseen auf der anderen Seite. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher zum Hluhluwe-iMfolozi Nationalpark, wo wir viele Nashörner beobachten konnten, die friedlich neben unserem Auto grasten, und auch eine Herde Giraffen aus nächster Nähe vorbeiziehen sahen. Im iSimangaliso Wetland Park angekommen, übernachteten wir zunächst in St Lucia ganz im Süden des Parks. Im Lake St Lucia, einem Salzwassersee etwa von der Grösse des Thunersees, leben an die 12‘000 Flusspferde. Wir hörten diese von unserem Platz aus in der Dämmerung immer wieder laut grunzen, sahen aber wegen dem dichten Schilf am Ufer nichts. Um die Flusspferde auch einmal aus der Nähe betrachten zu können, machten wir am nächsten Tag eine kleine Bootsfahrt auf dem See – das hat sich wirklich gelohnt, wie das Foto beweist! :-)

Von St Lucia fuhren wir weiter in den Norden des Parks, wo wir einige Tage auf dem Mabibi Camp verbringen wollten, einem einsamen Campingplatz direkt am Meer. Um 16 Uhr erreichten wir die letzte Ortschaft, von der aus eine nur für 4x4 Fahrzeuge zugelassene Sandpiste zur Küste führte. Während wir weiterfuhren zogen dunkle Gewitterwolken auf und es begann immer stärker zu regnen… Pfützen bildeten sich auf dem Weg, kleine Bäche kamen uns auf der Fahrspur entgegen, der Sand wurde teilweise durch das Wasser weggespült und mehr als einmal hingen Äste so tief, das wir diese aus dem Weg räumen mussten. Es ging nur noch im Schritttempo vorwärts und langsam ging die Sonne unter. Kurz vor dem Ziel liess uns ausserdem noch unser Navi im Stich und wir mussten zuletzt im strömenden Regen mit der Taschenlampe die Gegend nach dem richtigen Weg absuchen. Wir befürchteten schon, dass wir irgendwo auf dem Weg übernachten müssen, als wir schliesslich das Camp erreichten und vom Nachtwächter eingelassen wurden. Zum Glück hat unser Bus die abenteuerliche Fahrt gut überstanden und uns ohne stecken zu bleiben ans Ziel gebracht!

 Das Mabibi Camp lag an einem wunderschönen, menschenleeren Sandstrand. Zum Baden war das Wetter leider zu kalt, wir genossen aber dennoch die Ruhe und nutzen die Zeit, um unsere Weiterreise nach Botswana und Namibia zu planen. Als letztes besuchten wir noch die Kosi Bay ganz im Norden des Parks, an welcher gemäss unserem Reiseführer einige der schönsten Strände Südafrikas liegen sollen. Es stellte sich aber heraus, dass diese nur zu erreichen sind, wenn man durch den hüfthohen Mündungsfluss watet, in welchem nebst Krokodilen auch Bullenhaie heimisch sind. Wir beliessen es dabei, die Strände von weitem zu sehen…


Nun haben wir den iSimangaliso Wetland Park verlassen und sind quer durch Swasiland gefahren, um unser nächstes Ziel zu erreichen: Den Krüger Nationalpark.



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Kommentare: 1
  • #1

    Manuela (Sonntag, 26 Oktober 2014 20:13)

    Hi Kim und Raphael
    da habt ihr ja eine aufregende nervenkitzelnde Zeit hinter euch. Jetzt wisst ihr, dass euer Auto auch schwierige Verhältnisse meistert und euch nicht im Stich lässt. Ich hoffe, dass ihr es nun etwas ruhiger habt ohne Feuer und strömendem Regen. Vielen Dank für die schönen Bilder.
    Liebe Grüsse
    Manuela