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Im Norden Namibias

Nachdem wir unsere Vorräte in Kamanjab aufstocken konnten, fuhren wir zur Palmwag Lodge, wo wir umgeben von vielen Palmen auf dem Campingplatz übernachteten. Bei der Lodge lösten wir auch noch gleich die Eintrittsgenehmigung für das Palmwag Konzessionsgebiet, ein privates Naturschutzgebiet im Kaokoland, das nur über 4x4 Wege zugänglich ist. Am nächsten Tag gings dann los mit unserer mehrtägigen Reise durch das Konzessionsgebiet. Über Stock und Stein fuhren wir stundenlang durch wunderbar einsame Gegenden, ohne ein anderes Auto zu sehen. Zum Glück hatten wir keine Panne, ein Abschleppdienst wäre dort wohl nicht so schnell hingekommen! Der Weg führte uns durch abwechslungsreiche Wüstengebiete, mal mit roten Felsen, mal mit dürrem Gras, über kleine Hügel und durch weite Ebenen. Unterwegs sahen wir auch viele Tiere, darunter Wüstenelefanten, Giraffen und Zebras. Uns erstaunte, wie die Tiere in dieser Umgebung überleben können: Wir sahen trotz Regenzeit kaum je eine Wasserstelle und nur selten mal eine grüne Pflanze…  Da wildes Campieren im Konzessionsgebiet verboten ist, fuhren wir am Abend zu einem offiziellen Campingplatz. Dort angekommen, sahen wir, dass wir genauso gut unterwegs irgendwo hätten übernachten können: Der Platz reichte gerade aus für ein Auto und verfügte über keinerlei Infrastruktur. Uns störte das nicht, wir genossen die schöne Abendstimmung und sahen zu, wie der Vollmond langsam über der Wüste aufging. Nach zwei weiteren Tagen im Konzessionsgebiet kamen wir schliesslich durch das trockene Flussbett des Hoanib-Rivers in die Ortschaft Sesfontein. 

In Sesfontein gibt es nicht viel mehr als ein paar Lehmhütten mit vielen frei umher laufenden Ziegen und Kühen. Daher fuhren wir gleich weiter Richtung Norden, bis zum Camp „Aussicht“. In der Nähe des Camps sahen wir überall grüne und blaue Steine am Boden liegen. Die Frau des Campingbesitzers erklärte uns, auf dem Gelände befinde sich eine kleine Kupfermine, daher die farbigen Steine. Das Camp sei besonders bei Mineraliensuchern beliebt, da es im Norden von Namibia auch viele Halbedelsteine gebe. Die Aussicht vom Camping war – wie der Name schon verspricht – wirklich schön, und wir blieben gleich noch einen Tag dort.

Anschliessend reisten wir nördlich bis nach Opuwo. Das Städtchen ist bekannt für das bunte Zusammenleben von mit Ocker bemalten Himbas, Hererofrauen in langen, viktorianischen Kleidern, Angolanern und westlich gekleideten Afrikanern. Wir stürzten uns ins Getümmel, denn wir mussten unbedingt neue Lebensmittel kaufen. Das einzige Geschäft im Ort erwies sich für uns aber als Enttäuschung, denn ausser Äpfeln und Zitronen gab es nichts Frisches zu kaufen. Hauptsächlich verkaufte der Laden riesige Säcke mit Maismehl und Reis, dem Hauptnahrungsmittel vieler Einheimischer. Nachdem wir bisher in Afrika fast immer alles kaufen konnten, was wir wollten, haben wir damit gar nicht mehr gerechnet. Aber halb so schlimm, wir haben uns halt mit Gemüse aus der Dose, Knäckebrot und Pasta begnügt. Nach dem Einkaufen fuhren wir zur „Opuwo Lodge“, deren Campingplatz uns von verschiedenen Leuten empfohlen worden war. Das Highlight der Lodge war der herrliche Pool, der auch von Campingbesuchern benutzt werden darf. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen! :-)

Unser nächstes Ziel war der Etosha Nationalpark. Über den erst seit wenigen Monaten für Selbstfahrer geöffneten Westteil fuhren wir quer durch den Park, über das Okaukuejo und Halali Camp bis zum Ostausgang. Landschaftlich bietet der Park nicht viel, abgesehen von der grossen Etosha Salzpfanne. Das Highlight sind die Wasserlöcher, an denen sich teilweise hunderte von Tieren zum Trinken versammeln. Anders als etwa im Krüger Nationalpark, wo man die Gegend vom Auto aus nach Tieren absuchen muss, kann man im Etosha einfach zu einem Wasserloch fahren und warten. Wir waren von der Anzahl der Tiere, die man hier auf einem Fleck sieht überwältigt! Besonders interessant waren die Wasserlöcher in der Nähe der Camps, die in der Nacht beleuchtet werden. Gleich an unserem ersten Abend konnten wir so von einem Unterstand aus eine Herde von gut 40 Elefanten beobachten, die lautstark durch das Wasserloch stapfte, trank und badete... Und das nur etwa 3 Meter von uns entfernt! Auch Löwen und die seltenen Spitzmaulnashörner bekamen wir an einem beleuchteten Wasserloch zu sehen. Bisher haben wir in Afrika zwar schon viele Tiere gesehen, der Besuch des Etosha hat sich für uns aber dennoch gelohnt.


Vom Etosha Nationalpark gings wieder Richtung Süden. Wir verbrachten eine Nacht beim Waterberg Plateau, von dem wir aber wegen einsetzendem Regen nicht besonders viel sahen. Dann fuhren wir nach Okahandja, einer kleinen Stadt oberhalb von Windhoek, die vor allem für ihren Markt mit vielen Holzschnitzereien bekannt ist. Stundenlang bummelten wir durch die kleinen Blechhütten, die als Stände dienten, wehrten übereifrige Verkäufer ab und fanden auch das eine oder andere Souvenir.


Nun neigt sich unsere Zeit in Afrika langsam dem Ende zu. Die nächsten Tage wollen wir noch etwas von der Küste Namibias sehen und – hauptsächlich – die Weiterverschiffung unseres Autos organisieren.




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