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Belize II und Ankunft in den USA

On the road again! J Vor einer Woche konnten wir endlich unseren Bus wieder in Empfang nehmen und die Weiterreise durch die USA starten. Nun campieren wir mitten in der Halbwüste New Mexikos, spielen Gitarre und geniessen es, wieder selbst kochen zu können und im eigenen Bett zu schlafen. Doch der Reihe nach…

Vor etwa einem Monat packten wir auf der Insel Caye Caulker (Belize) unsere Rucksäcke und verstauten diese auf einem grossen Katamaran. Während drei Tagen segelten wir anschliessend mit etwa 20 anderen Passagieren aus aller Welt dem Belize Barrier Reef entlang Richtung Süden. Tagsüber genossen wir das sonnige Wetter an Deck und machten das eine oder andere Mal Halt, um zu schnorcheln. Abseits der Zivilisation ist das Riff noch ziemlich intakt und wir sahen viele schöne Korallen und natürlich auch jede Menge Fische in allen Formen und Farben. Am Abend legten wir an einer winzigen, einsamen Palmeninsel an und genossen das Abendessen: Die dreiköpfige Crew legte sich wirklich ins Zeug und kochte in der kleinen Küche des Katamarans etwa sieben verschiedene Gerichte für unsere Gruppe. Unter anderem gab es frischen Barracuda, den die Mannschaft und einige der Passagiere während der Fahrt gefischt hatten. Mmmh! Übernachtet haben wir anschliessend in kleinen Zweierzelten am Strand. Den zweiten Tag verbrachten wir wieder mit segeln, schnorcheln und fischen, bevor wir am Abend Tobacco Caye erreichten. Auf dieser kleinen Insel leben etwa 50 Einwohner, ausser einer Strandbar mit Reggae Musik und einem Krämerladen gibt es dort aber kaum etwas zu sehen. Wir übernachteten noch einmal im Zelt und machten uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Placencia, einem Badeort an der Küste von Belize. Am Ziel angekommen, verabschiedeten wir uns von der Crew und bezogen unser Hotel. Zum Abendessen verabredeten wir uns mit den anderen Passagieren der Segeltour in einem Strandlokal und verbrachten noch einmal einen lustigen Abend zusammen. Nebst den Schnorchelausflügen, den einsamen Inseln und dem guten Essen waren es nicht zuletzt die vielen interessanten und netten Mitreisenden, die die Segeltour für uns zu einem einmaligen Erlebnis gemacht haben.

Da es für uns in Belize sonst nicht mehr viel zu sehen gab, blieben wir die restlichen Tage bis zu unserem Abflug in Placencia. Dort verbachten unsere Zeit mit Lesen am Strand, Baden im Meer und Planen der USA Reise. An Raphaels Geburtstag wollten wir eigentlich noch einmal einen ganztägigen Schnorchel-ausflug unternehmen, aber leider kam keine genügend grosse Gruppe dafür zustande. Es wurde dennoch ein schöner Tag, mit Faulenzen am Strand und üppigem Abendessen unter freiem Himmel in einem guten Restaurant. Noch in derselben Nacht begann es zu regnen: Ein stürmischer Wind zog auf, es blitzte, donnerte und goss stundenlang wie aus Kübeln. Ein kleiner Vorgeschmack auf die tropischen Stürme, die es in dieser Gegend zur Regenzeit gibt!  Bis auf wenige Aufhellungen blieb das Wetter die nächsten Tage so, so dass wir grösstenteils im Hotelzimmer ausharren mussten.


Am Tag vor unserem Flug bestiegen wir um 06:15 am Morgen einen sogenannten „Chicken Bus“, der uns während 5 Stunden Fahrt in die Hauptstadt von Belize (Belize City) bringen sollte. Bei dem Bus handelte es sich um einen ausrangierten uralten Schulbus aus den USA, dessen Sitze definitiv eher  für Kinder als für erwachsene Passagiere ausgelegt waren. Als einzige Neuerung hatte die Busgesellschaft etwa 20 Lautsprecher im Dach des Busses installiert, aus denen pausenlos ohrenbetäubend laute Technomusik lief – und das bereits im Morgengrauen! Als es dann auch noch durch undichte Stellen in den Fenstern und im Dach reinregnete, war die Fahrt perfekt… Leicht gerädert kamen wir in Belize City an, wo wir noch eine Nacht im Hotel verbachten, bevor wir am 1. April 2015 nach Houston flogen.

Die Einreise in die USA klappte problemlos und bereits am nächsten Tag konnten wir unser kleines Appartement in Zentrums-nähe beziehen, das wir zuvor über das Internet gebucht hatten. Um uns die Wartezeit bis zur Ankunft unseres Autos zu vertreiben, besichtigten wir die Innenstadt von Houston mit ihren Hochhäusern, bestaunten die Dinosaurierskelette im Naturhistorischen Museum und machten einen Bummel durch die „Galleria“, eine der grössten Shopping Malls der Stadt. In einem riesigen Gitarrengeschäft erstanden wir ausserdem eine akustische Gitarre, die uns fortan auf der Reise begleiten wird. Damit ist Kim ihrem Wunsch, auf der Reise Gitarre spielen zu lernen, schon etwas näher gekommen und Raphael ist für ein Instrument sowieso immer zu haben ;-)


Am Osterwochenende erreichte das Schiff mit unserem Bus den Hafen von Houston und bereits am Ostermontag wurde das Fahrzeug vom Zoll frei gegeben. Nun musste der Container nur noch vom Transportunternehmen abgeholt und der Bus ausgeladen werden, eigentlich eine kleine Sache. Da wir nun jeden Tag darauf hoffen konnten, den Bus abzuholen, haben wir unser Appartement abgegeben und sind in ein Hotel in der Nähe des Hafens eingezogen. Trotz mehrmaliger Anrufe und Mails konnte (oder wollte?) uns das Transportunternehmen aber keine Auskunft darüber geben, wann der Container ungefähr zum Ausladen bereit sei. Wir haben also gewartet und gewartet und im Hotel jeweils für die nächste Nacht bezahlt. Viel zu sehen gab es in diesem Stadtteil nicht, aber immerhin lag unser Hotel gleich beim „Space Center“ von Houston. Wir nutzten die Gelegenheit, um einmal einen Blick auf die Raketen, Raumanzüge und Entwicklungslabors der NASA zu werfen. Nach einer Woche war es dann endlich soweit und der Container war bereit zum Ausladen. Mit Hilfe des Transportunternehmens haben wir das Auto unversehrt aus dem Container befreit. Schnell waren auch die Originalräder und der Dachträger wieder befestigt und wir konnten losfahren! J

In Houston gibt es Drive-In-Restaurants, Drive-In-Lebensmittelläden, ja sogar Drive-In-Banken und -Apotheken. Als Fussgänger hat man es dagegen schwer: Die Distanzen sind riesig, der ÖV ist – wenn überhaupt – nur sehr lückenhaft vorhanden, Fahrpläne gibt es eigentlich keine und bei vielen grossen Kreuzungen finden sich weder Ampeln noch Zebra-streifen für Fussgänger. Umso glücklicher waren wir, nun wieder unsere eigenen vier Räder zu haben! Da wir schon mehr als genug Zeit in Houston verbracht hatten, verliessen wir die Stadt, sobald wir das Auto wieder einigermassen eingerichtet hatten.

 

Auf dem Highway fuhren wir quer durch die grüne Landschaft von Texas, vorbei an Farmen, Wildblumen und Erdölpumpen bis nach New Mexiko. Unser nächstes Ziel ist der etwa 2‘000 Kilometer von Houston entfernte Grand Canyon in Arizona.

 

 

Mehr Fotos in der Bildergalerie unter Mexiko/Belize und USA

 

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