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Von New Mexico nach Utah

Wie in einer Schneelandschaft sind wir uns vorgekommen beim Besuch des White Sands National Monuments in der Nähe von Alamogordo in New Mexiko. Weisse Sanddünen erstrecken sich dort fast konturenlos bis zu den dahinterliegenden Bergen. Die Strasse hinein wird an windigen Tagen von Schneepflügen freigehalten und ohne die an Skipistenmarkierungen erinnernden Pfos-ten entlang der Dünen könnte man schnell die Orientierung verlieren. Inmitten der Sanddünen fühlten wir uns beinahe wieder wie in Afrika!


Auf der Weiterfahrt durch New Mexico haben wir beschlossen, nicht direkt auf den Grand Canyon zuzusteuern, sondern zuerst noch einige Parks in Colorado und im südlichen Utah anzufahren. In Colorado führte die Strasse durch die Berge und wir kamen der Schneegrenze erschreckend nahe. Bei Schneeregen und Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt waren wir richtig froh um unsere Standheizung, die für angenehme Temperaturen im Fahrzeug sorgte. Als nächstes stand ein Besuch des Mesa Verde Nationalparks auf dem Programm. Auf einem Hochplateau haben hier bis vor etwa 700 Jahren die präkolumbianischen Anasazi gelebt und ihre teilweise mehrstöckigen Steinhäuser direkt unter grosse Felsvorsprünge gebaut. Über Leitern und kleine Vertiefungen im Stein konnten sie von ihren Häusern auf die darüber liegende Ebene klettern, wo sie ihre Felder bewirtschafteten und zur Jagd gingen. Die kleinen Dörfer sind teilweise noch sehr gut erhalten und es war eindrücklich zu sehen, wie die Menschen hier früher gelebt haben. 

Vom Mesa Verde Nationalpark ging es weiter zum Monument Valley an der Grenze zwischen Utah und Arizona. Bereits aus einigen Kilometern Entfernung konnten wir die grossen roten Monolithen und Felsnadeln sehen, die aus der Halbwüste herausragen. Im Park selbst führte eine viel befahrene Schotterpiste zwischen den aus Westernfilmen bekannten Felsformationen hindurch. Wir hielten uns nicht lange dort auf, sondern fuhren bald weiter ins nahe gelegene Valley of the Gods, wo wir abseits der grossen Touristenströme einen wunderschönen Platz zum Übernachten fanden.  Am nächsten Morgen genossen wir unser Frühstück mit Aussicht auf die umliegenden roten Felsmassive und spielten noch ein wenig auf der Gitarre, bevor wir uns auf den Weg zum Arches Nationalpark machten.

 

Die Strasse zum Arches Nationalpark führte über einen schwindelerregenden Pass und vorbei an hohen Schneebergen. Am Ziel angekommen waren wir überrascht, wie schwierig es war, noch einen Übernachtungsplatz zu finden: Erst auf dem vierten Camping kamen wir unter, alle anderen waren bereits ausgebucht. Anders als in vielen anderen Parks in Utah und Colorado sind die Temperaturen in dieser Gegend im April mit über 25 Grad am Tag bereits recht hoch. Viele Amerikaner verbringen daher hier ihre Frühlingsferien mit Wandern, Velofahren und - vor allem – Autofahren über Stock und Stein. Überall sahen wir unglaublich grosse, höher gelegte und mit völlig überdimensionierten Reifen ausgestattete Offroad-Fahrzeuge, die bei uns bestimmt nicht mehr für normale Strassen zugelassen wären... Wir kamen aus dem Staunen kaum mehr heraus und vergassen dabei glatt, ein Foto davon zu machen! ;-) Wir selbst erkundeten den Arches Nationalpark während zwei Tagen mit Wanderungen zu den grossen Felsbögen, für die der Park bekannt ist. 

 

Die Weiterfahrt Richtung Bryce Canyon führte uns zunächst durch den riesigen Dixie National Forest. Für uns war der Wald vor allem deshalb interessant, weil man in den „National Forest“ Gebieten überall übernachten darf wo man will, sofern keim Campingplatz in der Nähe ist. Auf einer Lichtung im Wald stellten wir unser Auto ab und verbrachten den Rest des Tages draussen am Lagerfeuer. Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter durch abwechslungsreiche Felslandschaften bis zum Bryce Canyon. 

Die Fotos, die wir vom Bryce Canyon im Internet gesehen haben, haben nicht zu viel versprochen: Die Landschaft mit den unzähligen rot-weissen Felsformationen ist atemberaubend! Der Park ist sehr gut erschlossen, zahlreiche Aussichtspunkte und Wanderwege erlauben immer wieder neue Einblicke in die bizarre Umgebung, so dass wir uns auch nach drei Tagen noch nicht sattgesehen haben. Einziger Wehrmutstropfen war das eisig kalte Wetter, bedingt durch die Höhe des Bryce Canyons von 2‘500 Metern über Meer. Statt draussen zu sitzen, verbrachten wir die Abende daher mit heisser Schokolade und Filme schauen im Bus.



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