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Kanada - British Columbia

An einem regnerischen Tag verliessen wir die USA und erreichten nach einer kurzen Fahrt mit der Autofähre Vancouver Island in Kanada. Dort fuhren wir hinauf bis nach Tofino, einem für seinen Surfstrand bekannten Dorf am Meer. Hartgesottene Surfer machten sich dort im Neoprenanzug auf in den kalten Pazifik oder sonnten sich in Badekleidung bei knapp 15 Grad am Strand. Uns erschien ein Spaziergang durch den Sand mit langen Hosen und Pulli angenehmer! ;-) Nach ein paar Tagen an der wilden Küste von Vancouver Island reisten wir zurück nach Victoria am südlichen Zipfel der Insel. Die Hauptstadt der Provinz verfügt dank ihrer Lage in einer kleinen Bucht und einiger Gebäude aus der britischen Kolonialzeit über einen für Nordamerika ungewohnten Charme. Unser eigentliches Ziel in Victoria war aber nicht die schöne Hafenpromenade, sondern eine Bootstour zu den Orcas, die sich von Frühling bis Herbst vor der Bucht aufhalten. Bevor es losging wurden wir zum Schutz vor dem kalten Wasser noch in grosse, an Raumanzüge erinnernde, orangefarbene Overalls gesteckt. Dann stiegen wir zusammen mit 10 weiteren Personen in das schnelle Zodiac Boot und fuhren hinaus aufs Meer. Wir hatten Glück und sahen bereits nach kurzer Zeit die ersten Rückenflossen auftauchen. Immer wieder konnten wir für einen Moment einen Blick auf die Gruppe von Orcas erhaschen, bevor sie wieder abtauchte. Mit dem Boot ging es zudem zum ältesten Leuchtturm Westkanadas auf einer winzigen Felseninsel, bevor wir nach drei Stunden wieder den Hafen von Victoria erreichten.


Am nächsten Morgen brachte uns eine Autofähre von Vancouver Island ans kanadische Festland, wenige Kilometer von Vancouver entfernt. Wir fanden einen Campingplatz in einem Vorort und machten uns am nächsten Tag mit dem Zug auf ins Stadtzentrum. Im Reiseführer wird Vancouver als die attraktivste Grossstadt Kanadas beschrieben – wir haben zwar noch keine anderen kanadischen Grossstädte gesehen, aber Vancouver mit seiner Lage am Meer, den vielen Fussgängerzonen und Grünflächen hat uns jedenfalls sehr gut gefallen.

Von Vancouver aus ging es weiter Richtung Wells Gray Provincial Park. Der Park besteht weitgehend aus unerschlossener Wildnis und ist bekannt für seine inmitten weiter Wälder liegenden Seen. Hier kam das aufblasbare Kajak, das wir noch in den USA gekauft haben, zum ersten Mal richtig zum Einsatz. Tagelang paddelten wir durch den wunderschönen Clearwater Lake und genossen die Ruhe und das mit fast 30 Grad sommerliche Wetter. Am Mittag machten wir jeweils Rast an einem der vielen kleinen Kiesstrände und an besonders warmen Tagen wagten wir sogar ein Bad im eisig kalten Wasser des Sees! J Auch der Campingplatz im Wald war schön gelegen und so blieben wir letztlich fast eine Woche im Wells Gray Provincial Park. Um das Gebiet nicht nur vom Wasser aus zu sehen, beschlossen wir nach einigen Tagen, zur Abwechslung auch mal eine Wanderung zu machen. Der Wanderweg führte dem Seeufer entlang durch den Wald, wir spazierten und unterhielten uns miteinander, als wir plötzlich etwas Schwarzes bewegen sahen… ein Bär! Nur etwa 30 Meter von uns entfernt stand ein Schwarzbär in einem Heidelbeergebüsch und war wohl gerade dabei, einige Beeren zu verzehren. Zum Glück drehte sich der Bär um sobald wir ihn sahen und zottelte langsam von uns weg. Auch wir drehten nach dieser Begegnung lieber um und machten uns auf den Weg zurück zum Campingplatz.


Unser nächstes Ziel war das etwas weiter nördlich gelegene historische Städtchen Barkerville. Etwa 130 Holzhäuser aus der Goldrauschzeit im 19. Jahrhundert wurden dort an ihrer ursprünglichen Stelle restauriert und teilweise neu aufgebaut. Zusammen mit Einrichtungsgegenständen aus der Originalzeit, Pferdekutschen und kostümierten Schauspielern leben damit die alten Zeiten auf. Wir verbrachten einen lustigen Tag in dem lebenden Museum, schauten in viele Häuser rein, assen im ehemaligen Chinatown zu Mittag und besichtigten die alte Goldwaschanlage. Zurück blieb ein Eindruck davon, wie abenteuerlich, aber auch wie hart das Leben zur Goldrauschzeit gewesen sein muss.

Anschliessend reisten wir weiter Richtung Nordwesten. Die Distanzen zwischen den einzelnen Orten und Sehenswürdigkeiten in Kanada sind riesig und so fuhren wir in zwei Tagen etwa 1000 Kilometer durch endlose Wälder bis wir am Meziadin Lake ankamen. Dort ruhten wir uns einen Tag auf dem wunderschön am See gelegenen Campingplatz aus, bevor wir uns zur Landesgrenze Kanadas aufmachten: Im halbverlassenen Ort Hyder haben wir – zumindest für einen Tag – den Boden Alaskas betreten! Über eine Schotterpiste fuhren wir von Hyder hinauf bis zum beeindruckenden Salmon Glacier. Dort sassen wir eine ganze Weile und liessen den Gletscher und das Bergpanorama auf uns wirken. Da von Hyder aus kein Weg weiterführt, verliessen wir Alaska bereits am Abend wieder und kehrten nach Kanada zurück.


In den nächsten Tagen fahren wir nun weiter Richtung Norden, wie weit hinauf wir letztlich kommen werden, wissen wir aber noch nicht.


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