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Alaska, Yukon und der Jasper/Banff Nationalpark

Unterwegs Richtung Yukon legten wir zunächst beim Boya Lake Provincial Park einen Zwischenstopp ein. Wir verbrachten einen Tag an dem schönen, ruhigen See und nutzen die Gelegenheit zum Kanufahren. Als wir am Nachmittag auf dem See unterwegs waren, fanden wir einen grossen Bieberdamm. Wir beschlossen, am Abend noch einmal dort hin zu paddeln, in der Hoffnung die dämmerungsaktiven Tiere dann zu sehen. Und tatsächlich: Als wir um 22:00 Uhr zum Damm zurückkehrten, war gerade ein Bieber dabei, einen riesigen Ast zu seinem Bau zu transportieren. Immer wieder tauchte danach irgendwo einer der Bieber auf und verschwand kurz darauf wieder im Wasser. Die Sonne geht in diesen Breitengraden zum Glück erst sehr spät unter und so konnten wir dem Treiben noch lange zusehen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.


Vom Boya Lake fuhren wir auf dem Alaska Highway weiter über Watson Lake bis nach Whitehorse, der mit 24‘000 Einwohnern grössten Stadt der Yukon Provinz. Je weiter wir in den Norden kamen, umso wilder wurde die Gegend. Sümpfe und Seen, Berge und weite Nadelwälder wechselten sich ab, Häuser waren so gut wie keine mehr zu sehen. Diese Wildnis ist zwar an sich schön, da die Strasse aber hauptsächlich im Wald verläuft, wurde es für uns nach tagelanger Fahrt doch ziemlich eintönig. Andere Reisende erzählten uns zudem, dass sich die Gegend bis weit hinauf kaum mehr verändere. Wir beschlossen daher, nicht weiter in den Norden Kanadas zu fahren, sondern von Whitehorse aus noch einmal einen Abstecher nach Alaska zu machen.

Über eine Passstrasse erreichten wir die kleine Ortschaft Skagway in Alaska. Skagway besteht hauptsächlich aus alten, schön renovierten Holzhäusern und liegt an einem lang gestreckten Fjord, umgeben von Bergen. Wegen seiner schönen Lage wird der Ort täglich von mehreren grossen Kreuzfahrtschiffen angefahren, deren Passagiere in Scharen in die unzähligen Souvenirshops und Juweliergeschäfte strömen. Wir schlenderten ebenfalls durch das Städtchen und staunten über all die Alaska Souvenirs, die es dort zu kaufen gab. Am Abend kehrten die Kreuzfahrtpassagiere zurück auf ihre Schiffe und Skagway war wie ausgewechselt, die Gassen fast menschenleer und ruhig. Hauptsächlich Einheimische waren noch zugegen, als wir uns in einer gemütlichen Kleinbrauerei einen Burger und ein lokales Bier gönnten.

Am folgenden Tag überquerten wir mit einer Autofähre den Fjord und kamen nach etwa einer Stunde in Haines an, einem weiteren kleinen Küstenstädtchen. Von dort fuhren wir über eine schöne Hochebene zurück zum Alaska Highway. Nur wenige Meter von der Strasse entfernt konnten wir unterwegs einen Grizzly bei der Suche nach Beeren beobachten. Der Bär liess sich durch uns überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und wir haben uns gefreut, das eindrucksvolle Tier aus nächster Nähe zu sehen. Mit der Wiedereinreise nach Kanada haben wir den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Die nächsten Tage brachten uns erneut vorbei an Watson Lake und von dort aus weiter Richtung Süden. Stunde um Stunde ging es durch den Wald, wobei wir am Wegrand weitere Bären, Elche, Rentiere und sogar wilde Bisons sahen. Einer der schönsten Übernachtungsplätze auf der Strecke war der Liard River Hot Springs Campingplatz. Wie der Name schon sagt, gibt es dort eine heisse Quelle, die mitten im Wald zum Baden einlädt. Die Wassertemperaturen reichen von angenehmen 42°C bis heissen 52°C direkt an der Quelle und früh am Morgen hatten wir die wunderschönen, natürlichen Pools sogar ganz für uns alleine! :-)

Als letztes Ziel in Westkanada steuerten wir die bekannten Nationalparks Jasper und Banff an. Leider hat uns seit den Liard River Hot Springs schlechtes Wetter mit teilweise starken Regenfällen begleitet. Nur Zwischendurch konnten wir daher einen Blick auf die vielen Berge und Gletscher im Jasper Nationalpark erhaschen. Von Jasper aus machten wir einen Ausflug zum Maligne Lake, der als schönstes Ziel im Nationalpark gilt. Als wir dort den riesigen und dennoch fast vollen Parkplatz sahen, wurde uns bewusst, dass es hier deutlich weniger einsam zugeht als noch im hohen Norden. Der See selbst hat uns nicht besonders beeindruckt, weshalb wir uns nach einem kurzen Uferspaziergang wieder auf den Weg zum Campingplatz machten. Weiter ging die Reise entlang dem Icefield Parkway, einer Gebirgsstrasse von Jasper bis hinein in den Banff Nationalpark. Bevor wir die für den Park namensgebende Ortschaft Banff erreichten, besuchten wir noch den Lake Louise. Der See ist bekannt wegen seinem türkisfarbenen Wasser und dem dahinter liegenden Gletscher. Trotz dem schlechten Wetter war es fast unmöglich, einen freien Parkplatz zu finden und am Seeufer standen die Besucher bereits dicht gedrängt, um Fotos zu machen. Um diesem Rummel auszuweichen, machten wir eine Wanderung bis zum Fuss des Gletschers. Bei Nieselregen erreichten wir das Ziel und tranken vor dem Abstieg zum Aufwärmen noch eine heisse Schokolade im Bergrestaurant.


An Kims Geburtstag machten wir uns in Banff einen gemütlichen Tag mit selbstgebackenem Zopf zum Frühstück, Gondelfahrt auf einen Berg mit Aussicht über den Nationalpark und einem feinen Abendessen in einem schönen Restaurant. Am nächsten Tag begann für uns die lange Fahrt Richtung Ostküste, 5300 Kilometer quer durch Kanada.



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